Als Kind hat mich das Grünzeug, auch bekannt als Schnittlauch, als Garnierung auf meinen Mahlzeiten immer extrem gestört.
Weder verstand ich den Sinn dahinter, warum man Grashalme auf Essen gibt, noch hat es mir besonders gut geschmeckt.
Aber wie so einiges im Leben verändert sich auch der Geschmack mit der Zeit.
Heute weiß ich die besondere Wirkung des Schnittlauchs zu schätzen und garniere selbst gerne meine Gerichte damit.
Wobei ich zugeben muss, dass das erst seit kurzem der Fall ist.
Nämlich, seit ich auch die Kresse für mich entdeckt habe.
Mehr über die Kresse erfährst du in diesem Artikel: Kresse selbst ziehen: Ein Heilkraut für deine Fensterbank
Gemeinsam mit der Kresse habe ich Schnittlauch zunächst auf Butterbrot probiert.
Ich muss zugeben, das schmeckt schon sehr gut.
Aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, Schnittlauch in deine Ernährung zu bringen.
Zu den Rezepten kommen wir etwas später.
Zuerst möchte ich dir die Wirkung des Schnittlauchs ein bisschen näher bringen, damit du auch weißt, warum diese Halme so gut für dich sind – abgesehen vom guten Geschmack.
SCHNITTLAUCH ALS HEILPFLANZE
Ja, die Überschrift stimmt schon.
Es ist zwar nicht so ganz bekannt, aber Schnittlauch zählt durchaus zu den Heilpflanzen.
Er bringt so ziemlich alle Mineralstoffe und Spurenelemente, die die Natur zu bieten hat, in deinen Körper.
Vor allem enthält er Eisen in großen Mengen, das auch noch besonders schnell von deinem Körper aufgenommen werden kann.
Das Heilkraut enthält viel Vitamin C, soll eine reinigende Wirkung auf dein Blut haben und sogar die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben.
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- Bluthochdruck
- Darmentzündungen
- Erhöhter Cholesterinwert
- Erkältung
- Gicht
- Husten
- Magenentzündungen
Da der Schnittlauch blutreinigend, schleimlösend und harntreibend wirken soll, kannst du ihn auch als kleines Detox-Mittelchen sehen.
SO PFLANZT DU IHN BEI DIR ZUHAUSE AN
Schnittlauch braucht ausreichend Licht und Luft, um gut wachsen zu können.
Er eignet sich außerdem eher schlecht als recht als Zimmerpflanze.
Besser wäre es, wenn du ihn am Balkon oder im Garten anpflanzt.
Steht dir kein Außenbereich zur Verfügung, kannst du es am besten noch am Fensterbrett versuchen.
NACH DEM KAUF UMTOPFEN
Wenn du dir deinen Schnittlauch als Topfpflanze nach Hause holst, musst du ihn unbedingt gleich in einen größeren Topf pflanzen.
Er braucht viel Platz, um sich ausbreiten und gut wachsen zu können.
Die Töpfchen, in denen du ihn mit nach Hause nimmst, sind leider viel zu klein für ihn.
Für’s Umtopfen verwende unbedingt einen Topf mit Löchern am Boden, damit das Wasser schon abfließen kann.
Der Schnittlauch braucht zwar viel Wasser, Stauwasser verträgt er aber gar nicht.
Natürlich kannst du deinen Schnittlauch auch aus Samen ziehen.
Die beste Zeit dafür haben wir aber leider schon verpasst, das wäre nämlich zeitig im Frühjahr gewesen, wenn es noch nicht zu warm ist.
Wenn du die Samen schön feucht hältst, sieht du nach ungefähr 14 Tagen bereits die grünen Spitzen wachsen.
Am besten pflanzt du den Schnittlauch übrigens alleine in einem Topf, da er ausreichend Platz braucht.
Ist das nicht möglich, empfehlen sich Petersilie oder Basilikum noch am ehesten als Nachbarn, da sie ähnliche Bedürfnisse haben.
DIE RICHTIGE PFLEGE
Wie schon erwähnt, braucht dein Schnittlauch viel Wasser.
Wenn er zu wenig bekommt, erkennst du das gut an gelb verfärbten Blättern.
Einmal im Monat kannst du deinem Pflänzchen etwas Gutes tun, indem du es mit flüssigem Dünger verwöhnst.
Dein Heilkraut braucht nämlich viele Nährstoffe, um groß und stark zu werden.
Im Winter kann dein Schnittlauch ruhig im Freien bleiben.
Um ihn aber vor Frost zu schützen, empfiehlt es sich, den Topf mit Vlies zu umwickeln.
DIE ERNTE
Die Halme des Schnittlauchs werden zwischen 15 und 45cm hoch.
Wenn du ihn ernten möchtest, schneidest du die Halme ungefähr 2cm von der Erde entfernt ab.
Halme, die bereits Blüten tragen, sind übrigens nicht mehr genießbar.
Dafür kannst du aber die Blüten essen und zum Beispiel deinen Salat damit garnieren.
Übrigens: Schnittlauch lässt sich sehr gut einfrieren und schmeckt aufgetaut noch immer wie frisch geschnitten.
EIN PAAR IDEEN FÜR REZEPTE
Eines steht mal fest: Schnittlauch gehört in die Küche und ist zum Essen gedacht.
Seine volle Wirkung entfaltet er aber nur, wenn du ihn ganz frisch isst.
Das heißt, gleich nachdem du ihn geschnitten hast, darfst du ihn roh genießen.
Wenn du ihn also für warme Speisen als Garnierung verwenden möchtest, dann solltest du ein kleines bisschen warten, bis dein Essen – zum Beispiel deine Suppe – nicht mehr brühend heiß ist.
Da der Geschmack des Gewürzkrauts zwiebelartig ist, eignet es sich besonders gut für pikante Gerichte.
Du kannst einen Topfenaufstrich (Quarkaufstrich) damit machen, eine Kräuterbutter mit Schnittlauch, Petersilie und anderen Kräutern anfertigen, oder deinen warmen Gerichten damit eine besondere Würze geben.
Schnittlauch passt auch sehr gut zu Salaten, Eierspeis (Omelette, Rührei,…), Fleischgerichten, und vielem, vielem mehr.
REZEPT-LINKS
Im Internet und bei anderen Bloggern habe ich mich natürlich auch auf die Suche nach Rezepten gemacht und möchte dir hier die besten Rezepte, die ich gefunden habe, verlinken:
Rustikale Schnittlauch-Zungenfladen mit französischem Flair von Madam Rote Rübe
Risotto mit Schnittlauch von Gourmet-Blog
Schnittlauch-Zwiebel-Schnecke von Backen mit Christina
Ofenkartoffel mit Sauerrahm-Schnittlauch-Dip von Cibatus