5 Zeichen für Perfektionismus – und wie du ihn ablegst

Beim Perfektionismus geht es darum, sich keine Fehler zu erlauben.

Entweder möchtest du dir Schamgefühle ersparen, oder Unzulänglichkeiten nicht zugeben beziehungsweise vermeiden.

Indem du alles perfekt planst, glaubst du, dich nicht schlecht fühlen zu müssen und alles unter Kontrolle zu haben.

Dabei versuchen Perfektionisten nicht, etwas Großes zu erreichen. Sie versuchen, etwas Negatives zu vermeiden.

Ist doch ganz klar, wenn du alles bis ins kleinste Detail planst, wirst du vermutlich nie oder zumindest zu spät starten.

Du versuchst Fehler zu vermeiden und erreichst dadurch den großen Erfolg nicht.

Natürlich fühlst du dich wohl mit deinem Perfektionismus – er ist dir zur schlechten Angewohnheit geworden.

Du darfst schön in deiner Komfortzone bleiben und wirst auch noch dafür bewundert, so korrekt zu sein.

Für diese Bewunderung lohnen sich die Nachteile aber wirklich nicht.

DIE NACHTEILE DES PERFEKTIONISMUS

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Der Nachteile gibt es viele, wenn es um Perfektionismus geht.

1. DU VERSCHWENDEST ZEIT

Manche Dinge erfordern ohnehin schon eine hohe Aufmerksamkeit. Mehr Zeit als nötig damit zu verbringen, ist eine Verschwendung deiner wichtigen Ressourcen: Deiner Zeit und deiner Energie.

Wenn dir Erfolg wichtig ist und du deine Ziele erreichen möchtest, ist es wichtig, deine Zeit sinnvoll einzusetzen.

2. PERFEKTIONISMUS ERZEUGT STRESS

Wenn es nur einen Weg gäbe, bei etwas erfolgreich zu sein, gäbe es keinen Raum für Fehler. Das ist aber leider nicht so.

Deshalb verschwenden Perfektionisten viel zu viel Zeit damit (jaha, hier tritt Punkt 1 nochmal in Kraft), sich Gedanken zu machen und wie besessen zu planen.

Perfektionisten stehen ständig unter dem Druck beziehungsweise haben Angst davor, etwas falsch machen zu können und das erzeugt Stress.

Je mehr du dich mit Details beschäftigst, desto schneller verlierst du das Ganze aus den Augen. Irgendwann beschäftigst du dich mit trivialen Dingen, die gar nicht nötig wären und dein Bewusstsein für das große Ziel einschränken.

Du wirst nie zufrieden mit deinen Ergebnissen sein, denn es gibt immer irgendetwas, was du noch besser machen könntest.

Aber Fehler passieren. Vor allem auf dem Weg zu deinen Zielen. Das darf sein.

3. DU BIST WENIGER EFFIZIENT

Perfektionismus schränkt deine Effizienz extrem ein.

Wenn du immer alles perfekt haben möchtest, dann kannst du nicht schnell mit irgendetwas fertig sein.

Natürlich bedeutet das nicht, dass du dich beeilen und einfach schnell fertig machen sollst. Es ist gut, wenn du deine Arbeit hervorragend machst. Aber nach dem perfekten Ergebnis zu streben, lässt dich im Planungsmodus verharren, anstatt ins Tun zu kommen.

Angenommen, du möchtest unbedingt ein Buch schreiben.

Als Perfektionist ist es dir wahrscheinlich wichtig, alles perfekt auszuformulieren, keine Tippfehler zu machen und vielleicht ist es dir sogar noch wichtig, dass das Cover perfekt wird.

Anstatt dich an deinen Schreibtisch zu setzen und einfach zu schreiben, denkst du viel zu viel darüber nach, was andere davon halten können. Du untersuchst jede Seite auf Fehler und formulierst endlich lange herum.

Die Entwürfe für das Cover lehnst du immer wieder ab, wenn sie deinen hohen Ansprüchen nicht genügen.

Jetzt seien wir einmal ehrlich: Was ist dir wichtiger? Dein Buch endlich zu veröffentlichen, oder ewig daran zu arbeiten bis es vielleicht niemanden mehr interessiert?

WORAN DU ERKENNST, OB DU EIN PERFEKTIONIST BIST

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Die Nachteile von Perfektionismus haben wir besprochen. Jetzt schauen wir uns einmal an, ob auch in dir ein kleiner Perfektionist steckt. Erkennst du dich in folgenden Punkten wider?

1. DU GEHST ZU WEIT

Egal, was du tust, du gehst bis an dein Limit. Alles muss so gut wie möglich gemacht werden.

Ob es nun darum geht, die Wäsche zu falten, das Auto zu parken, oder etwas Sinnvolles zu tun.

Deinen Mitmenschen gehst du mit deiner ständig überkorrekten Art schon kleines, oder größeres, Bisschen auf die Nerven.

2. DU WÜRDEST AM LIEBSTEN WIEDER ZUR SCHULE GEHEN

Dein Wunsch ist nicht wirklich wieder neuen Unterrichtsstoff zu lernen, oder das Gelernte zu wiederholen. Nein, du sehnst dich nach der Anerkennung, die du bekommen hast.

In der Schule werden Perfektionisten manchmal auch Streber genannt. Ihre Konkurrenz ist meist nicht sonderlich groß und ihre Leistungen werden vor der ganzen Klasse bezeugt.

Hast du dich auch immer über eine klare Beurteilung gefreut? Perfektionisten mögen es, zu wissen, wo sie genau stehen…

3. DU VERURTEILST ANDERE

Deine Anforderungen sind so hoch, dass niemand sie dauerhaft erreichen kann.

Wenn du weniger Freunde hast, als du gerne hättest, könnte dein Engagement, perfekt sein zu wollen, die Ursache dafür sein.

Du erwartest einfach zu viel von den anderen und gibst dich mit nichts zufrieden. Was du von dir erwartest, wünscht du dir auch von anderen – und das Perfektion.

4. DU BIST ZU HART ZU DIR SELBST

Genau so wenig wie die anderen Menschen deine Erwartungen erfüllen können, kannst du das selbst.

Das führt zu Enttäuschungen und Schamgefühlen.

Du bist erfolgreicher als die meisten Menschen, die du kennst, aber sicher weniger zufrieden mit dir selbst als es die anderen mit sich sind.

Fällt es dir schwer, stolz auf dich zu sein?

Bist du glücklich und stolz, wenn du erfolgreich bist, oder fühlst du dich nur erleichtert?

5. DU BIST EIN WAHRER MEISTER IM ZÖGERN

Das Bedürfnis, perfekt zu sein, erzeugt Angst und erschwert den Einstieg in was auch immer.

Du weißt, dass du eine Menge Arbeit und selbstverursachtes Drama vor dir hast, wenn alles perfekt sein soll. Unter diesen Umständen würde jeder zögern, anzufangen.

Du machst es dir selbst schwer.

WAS DU TUN KANNST, WENN DU EIN PERFEKTIONIST BIST

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Hast du dich in ein paar Punkten selbst erkannt und gerade herausgefunden, dass du ein Perfektionist bist?

Vielleicht weißt du es schon ein bisschen länger, was wahrscheinlicher ist.

Deshalb kommen jetzt Techniken, wie du deinen Perfektionismus ablegen kannst.

1. SETZ DIR DEADLINES

Wenn du dir eine bestimmte Zeit für die Erledigung von Aufgaben setzt, wird es schwieriger mit allzu viel Perfektionismus an die Sache ran zu gehen.

Da du es wahrscheinlich gewohnt bist, ewig lange an Projekten zu arbeiten und den tatsächlichen Aufwand nicht gut einschätzen kannst, hol dir Hilfe.

Frag eine Freundin, wie lange sie damit verbringen würde, diese Aufgabe zu erledigen und beschränke dich auf diese Zeitspanne.

Du wirst bald selbst lernen, wie viel Zeit vernünftig ist.

2. KONZENTRIERE DICH AUF DAS WESENTLICHE

Wie oben schon angesprochen, verbringen Perfektionisten zu viel Zeit mit Details. Und den Details der Details.

Stell dir immer zuerst die Frage, welche Aktivität oder Maßnahme die meisten Ergebnisse in der von dir gesetzten Zeitspanne bringt und konzentriere dich genau darauf.

3. AKZEPTIERE DEINE FEHLER

Kein Mensch ist perfekt. Auch du nicht.

Du kannst an deinen Fehlern arbeiten und wirst trotzdem nie perfekt sein. Akzeptiere das.

Versuche zu erkennen, dass niemand von dir – außer dir selbst – Perfektion erwartet. Es ist in Ordnung, Fehler zu machen. Es ist vollkommen okay, sein Bestes zu geben und trotzdem nicht perfekt zu sein.

Strebe einfach ein hohes Qualitätsniveau mit vertretbarem Energie- und Zeitaufwand an.

ZUM ABSCHLUSS

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Perfektionisten glauben, dass sie der Exzellenz, der Perfektion, verpflichtet sind. Tatsächlich aber vermeiden sie Gefühle der Unzulänglichkeit.

Wenn du ein Perfektionist bist, frag dich, warum das so ist.

Was hast du davon? Was kostet es dich?

Hast du Freude daran, perfekt zu sein?

Wie fühlst du dich, wenn du nicht perfekt bist?

Wenn du erkannt hast, dass du ein Perfektionist bist, dann übe dich jeden Tag darin, etwas Gutes zu tun – aber eben nicht perfekt.

Halte dich nicht selbst davon ab, dein bestes Leben zu leben, weil du zu sehr damit beschäftigt bist, alles perfekt haben zu wollen.

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