Gewohnheit etablieren: So einfach geht’s

Der Vorteil davon, eine neue und vor allem positive Gewohnheit zu etablieren, liegt klar auf der Hand: Du entwickelst eine neue Fähigkeit.

Egal, ob du irgendetwas lernen möchtest und es dir deshalb zur Gewohnheit machst, jeden Tag daran zu arbeiten, oder, ob du täglich an deiner persönlichen Entwicklung arbeitest, du verbesserst damit dein Leben in irgendeinem Bereich.

Selbst, wenn du es dir zur Gewohnheit machst, täglich ausreichend Flüssigkeit zu trinken, ist das eine Gewohnheit, die dir dabei hilft, das Beste aus dir – und in diesem Fall auch deiner Gesundheit – zu machen.

Mit ausreichend effektiven und positiven Gewohnheiten kannst du so dich und dein Leben um ein vielfaches verbessern.

Schritt für Schritt – und Gewohnheit für Gewohnheit – kommst du deinem perfekten Leben immer näher.

Aber wie lange dauert es eigentlich, eine neue Gewohnheit zu etablieren?

Gewohnheit etablieren
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Wie oft hast du schon gehört, dass es nur ein paar Wochen dauert, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln?

Die Wahrheit ist ein bisschen komplizierter.

Der Mythos der 21 Tage

Der Mythos, dass es 21 Tage dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren, entwickelte sich aus einem Buch – “Psycho-Cybernetics”* des Schönheitschirurgen Maxwell Malta.

Er fand heraus, dass Patienten nach einer Schönheits-OP im Durchschnitt mindestens 21 Tage brauchten, um sich an ihr neues Äußeres zu gewöhnen.

Diese und einige andere Ideen aus der Persönlichkeitsentwicklung packte er zusammen in sein Buch.

Aus seinem “im Durchschnitt dauert es mindestens 21 Tage” wurde irgendwann einmal “es dauert 21 Tage, um eine neue Gewohnheit zu etablieren”.

Das ist also Blödsinn und ich empfehle dir ganz eindeutig, es etwas länger zu versuchen.

Eine Studie sagt, es dauert 66 Tage

In dieser Studie kannst du nachlesen, dass Forscher herausgefunden haben, dass das Etablieren einer neuen Gewohnheit im Schnitt 2 Monate dauert.

Für manche Menschen geht es schneller, andere brauchen länger.

Natürlich kommt es auch immer auf die Art der Gewohnheit an.

Du wirst bestimmt länger dafür brauchen, eine neue Fähigkeit zu erlernen, als dich täglich hinzusetzen und zu meditieren.

Trotz allem gilt es bei beiden Arten von Gewohnheiten, dass sie dir in Fleisch und Blut übergehen sollen – eben, damit du sie automatisch wiederholst und nicht mehr darüber nachdenken musst. Deine neue Gewohnheit darf also für dich zur Routine werden.

In der genannten Studie meinten die Forscher auch, es würde in Wahrheit zwischen 18 bis 254 Tage dauern, bis eine Gewohnheit etabliert ist.

Was stimmt denn jetzt?

Du siehst also, es gibt keine richtige Antwort auf die Frage nach der Dauer zum Etablieren einer Gewohnheit.

Ich würde dir empfehlen, zunächst einmal mindestens ein Monat lang durchzuhalten und dann zu schauen, ob deine Gewohnheit noch immer zu dir und deinen Zielen passt.

Wenn es so ist, bleib weiter dran.

Du spürst ohnehin von selbst, wann deine neue Gewohnheit tatsächlich zur routinierten Gewohnheit geworden ist – du sie also automatisch und ohne darüber nachzudenken einfach machst.

Der ideale Zeitpunkt, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln

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Die Frage nach dem idealen Startzeitpunkt ist hier schon wesentlich einfacher beantwortet.

Und ja, diese Antwort ist auch für alle die gleiche.

Sie lautet: JETZT.

Jetzt ist eindeutig immer der beste Zeitpunkt, um mit einer neuen, positiven Gewohnheit, die dich und dein Leben zum besseren formt, zu beginnen.

Deshalb kommen wir auch gleich zu den Strategien, die ich dir mitgeben kann, um eine neue Gewohnheit erfolgreich zu etablieren.

Grundlegende Strategien für die Gewohnheitsbildung

Diese Tipps kannst du ausprobieren, um so schnell wie möglich in deine neue Routine zu kommen.

1. Plane voraus

Natürlich ist es super, wenn du jetzt sofort einfach anfängst und tust.

Lass dich davon bitte nicht abhalten.

Es ist toll, wenn du so motiviert bist.

Nachdem du fertig bist, komm aber bitte zurück und lies weiter.

Es kann nämlich sinnvoll sein, dass du dir einen Plan erstellst, um deine neue Gewohnheit und die Regelmäßigkeit, die dazu gehört, auch wirklich umzusetzen.

Auf dem Weg zum Gewohnheiten-Erfolg können durchaus Ausreden auftauchen.

Vielleicht hast du irgendwann einmal einfach keine Lust, kannst dich nicht aufraffen und möchtest gerne – zumindest für einen Tag – pausieren.

And diesem Punkt angenommen, hilft es dir enorm, wenn du dir bereits einen Plan erstellt hast.

Wann willst du deine neue Gewohnheit umsetzen?

Gleich in der Früh nach dem Aufwachen? Vor dem Schlafengehen? Zu einer bestimmten Uhrzeit?

Wann auch immer du es tun möchtest, halte dir diese Zeit auf jeden Fall frei.

Am besten blockierst du die Zeit sogar in deinem Kalender und trägst dir den Termin mit dir selbst ein, damit du nicht darauf vergessen kannst.

2. Sei konsequent

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Ja, die ersten Tage können anstrengend sein.

Es lohnt sich aber, wirklich konsequent dran zu bleiben.

Die Regelmäßigkeit wird sich verstärken und dir die Kraft geben, es Tag für Tag zu wiederholen.

Du wirst sehen, nach ein paar Tagen wird es schon viel einfacher, deine neue Gewohnheit durchzuführen.

Du willst jeden Tag nach der Arbeit ins Fitnessstudio?

Anfangs gibt es vielleicht noch Ausreden, die dir einfallen, aber mit der Zeit hält dich selbst das schlechteste Wetter nicht mehr davon ab, den Weg ins Fitnessstudio auf dich zu nehmen.

3. Entwickle einen Auslöser

Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass schlechte Gewohnheiten oft einen Auslöser haben.

Wenn du zum Beispiel rauchst, greifst du nach dem Essen automatisch zur Zigarette. (Hier erfährst du übrigens, wie du mit dem Rauchen aufhören kannst.)

Wenn du gelangweilt bist, stopfst du ungesundes Essen in dich hinein. (Auch für den einfachen Zuckerentzug gibt es einen Artikel.)

Bei Nervosität beginnst du, an deinen Nägeln zu beißen.

Das passiert ganz automatisch und wahrscheinlich nimmst du die Auslöser gar nicht mehr richtig wahr.

Diese Automatisierung können wir nutzen, um positive Gewohnheiten zu etablieren.

Erschaffe dir einfach einen Auslöser.

Zum Beispiel das Läuten des Weckers.

Oder das Beenden deiner Arbeit.

Sei ruhig kreativ.

4. Schreib deine Gründe auf

Dein Warum kann dir dabei helfen, dran zu bleiben.

Deshalb ist es eine wirklich gute Idee, dir vorab aufzuschreiben, weshalb du diese neue Gewohnheit in dein Leben etablieren möchtest.

Stell dir das Leben, das du haben wirst, wenn du dein Ziel erreicht hast, ganz genau vor.

Visualisiere es und sei mit allen Sinnen bei deinem zukünftigen Leben.

Das Gefühl, das du dabei hast, wird dir bestimmt helfen, dranzubleiben.

Damit dir das Visualisieren einfacher fällt, kannst du dir auch ein Visionboard erstellen.

Weitere Strategie  um Gewohnheiten zu etablieren

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Die ersten Tipps waren schon ganz gut und helfen dir bestimmt, deine neue Gewohnheit besser zu etablieren.

Jetzt geht’s aber an die fortgeschrittenen Techniken.

Die, die du brauchst, wenn du es so richtig, richtig ernst meinst.

Oder, wenn du eine etwas schwierigere Gewohnheit etablieren möchtest.

1. Verzeihe dir selbst

Sich in Verzeihung zu üben, ist immer eine gute Idee.

Besonders bei der Entwicklung neuer Gewohnheiten ist es sehr hilfreich, wenn du dir kleine Fehler vergibst und dich nicht in deinem schlechten Gewissen suhlst.

Du hast einen Tag lang pausiert?

Halb so wild!

Vergib dir und mach weiter.

Wenn du dich nämlich stattdessen in Selbstmitleid suhlst, oder deinem schlechten Gewissen frönst, kann es viel leichter passieren, dass du dich selbst demotivierst und ganz aufhörst.

2. Suche dir Gleichgesinnte

Da draußen gibt es bestimmt eine Menge Menschen, die das gleiche erreichen wollen, wie du.

Zumindest wird es viele geben, die an der gleichen Gewohnheit arbeiten möchten.

Wieso sich also nicht zusammentun?

Gemeinsam ist schließlich immer besser als einsam.

Der gemeinsame Austausch hilft dir, motiviert zu bleiben und spornt dich an, deine Ziele zu erreichen.

3. Führe ein Erfolgs-Tagebuch

Wenn du deine Erfolge schriftlich festhältst, hilft dir das auch, dranzubleiben.

Falls du einmal nicht so motiviert sein solltest und glaubst, du würdest es nie schaffen, kannst du einfach dein Büchlein aufschlagen und nachlesen, was du bisher schon erreicht hast.

Wenn das nicht motiviert, weiß ich auch nicht…

Außerdem kannst du festhalten, wie du dich fühlst, wenn du deine neue Gewohnheit durchgeführt hast.

Bestimmt fühlt es sich einfach super an und die Erinnerung daran lässt dich sofort weitermachen.

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