Ich verlange keine sportlichen Höchstleistungen von dir. Aber ein wenig Bewegung im Alltag ist schon ganz gut für dich.
Durch die richtigen Bewegungsarten kann deine Lebensenergie ungehindert durch deinen Körper fließen. Wenn alle Winkel und Ecken erreicht werden, können wiederum keine Blockaden entstehen. Ohne Blockaden, keine Beschwerden, bessere Manifestationskraft, besseres Mindset. Klingt gut, oder?
Du musst dafür nur leider auch etwas tun. Nämlich deinen Hintern vom Sofa bewegen. Im Idealfall täglich.
Wenn du dir aus gesundheitlichen Gründen schwer tust, fang einfach langsam an. Aber gerade dann ist es umso wichtiger, dass du den ersten Schritt machst.
Wenn du drei Mal in der Woche für eine halbe Stunde spazieren gehst, hast du auch schon etwas für dich getan. Es ist in jedem Fall besser als gar keine Bewegung zu machen.
Trotzdem möchte ich dir in diesem Artikel fünf Bewegungsarten vorstellen, die sehr gut für deinen Körper, deine Lebensenergie und somit deine Gesundheit sind.
Du kannst alle diese Methoden in deinen Alltag integrieren, oder dich für ein oder zwei entscheiden, die dir sympathisch sind. Wichtig ist aber die Regelmäßigkeit. Führe die Übungen täglich aus. Ob du nur 5 Minuten dafür aufbringen kannst, oder eine ganze Stunde, Hauptsache du tust es.
Du willst die Infos lieber hören?
Diese Bewegungsarten unterstützen deine Gesundheit und noch viel mehr
1. Meridiandehnung
Die Meridiandehnungsübungen nach Shizuto Masunaga – auch MAKKO HO genannt – zielen darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.
Jedes Organ ist einem der fünf Elemente der chinesischen Medizin zugeordnet. Außerdem hat jedes Organ einen eigenen Meridian. Das ist eine Energieleitbahn – oder ein Energiestrom – entlang unseres Körpers.
Wir möchten diese Leitbahnen frei von Blockaden und Störungen halten. In der Akupunktur wird das zum Beispiel gemacht, indem man Nadeln auf bestimmte Punkte des jeweiligen Meridians setzt.
Bei den MAKKO HO Übungen wird nicht mit Nadeln experimentiert sondern die Meridiane werden mit Dehnungsübungen ausgeglichen.
Diese Übungen regen den Körper – bei regelmäßiger Praxis – zur Selbstheilung an. Geht es unseren Organen gut, geht es unserem gesamten Organismus gut. Sind unsere Meridiane frei, geht es unseren Organen gut – vereinfacht erklärt.
Zusätzlich zu der Wirkung auf die Organe wird auch der Geist durch die Übungen beruhigt. Du wirst dich alleine schon deshalb viel entspannter fühlen.
2. QiGong
Qigong – ausgesprochen „tschigung“ – ist die traditionelle chinesische Atem- und Heilgymnastik. Sie wird sowohl zur Prävention als auch zur Therapie eingesetzt. Qigong dient der Pflege und Kultivierung von Körper, Psyche und Geist.
Indem wir unsere Aufmerksamkeit während den Übungen voll und ganz auf unseren Körper und das Hier und Jetzt richten, gelingt uns eine Harmonisierung, die unseren Körper, unsere Atmung und unsere geistige Haltung aktiviert, verstärkt und reguliert.
Durch Qigong – frei übersetzt „Intensive Arbeit mit der Lebensenergie“ – bringen wir eben diese Energie mittels unserer Aufmerksamkeit verstärkt zum Fließen. Das wiederum löst Blockaden und aktiviert unsere Selbstheilungskräfte.
Qigong wird hauptsächlich im Stehen ausgeführt. Es gibt zwar auch Übungen im Sitzen und im Liegen, diese werden auch meist nur bei Personen angewandt, die krankheitsbedingt nicht stehen können.
Durch das Stehen verbinden wir uns mit den kosmischen Energien. Die Energieleitbahnen in deinem Körper verlaufen parallel zur Wirbelsäule – also von oben nach unten oder unten nach oben. Wenn du stehst, richtet sich dein Körper dementsprechend aus und die Energie kann besser und freier fließen.
Durch Qigong werden deine Muskeln entspannt. Das liegt eben daran, dass du recht lange aufrecht und entspannt stehst. Dein Oberkörper ist locker, während deine Beine dich tragen. Nur wenn du deine Muskeln entspannst, kannst du die Übungen richtig ausführen und auch länger aushalten.
Das führt natürlich dazu, dass sich die Verspannungen im Körper am Anfang verstärkt zeigen. Verspannte Körperregionen können während den Übungen schmerzen, dein ganzer Körper kann zu zittern beginnen. Dir kann heiß oder kalt werden. All das sind durchaus positive Reaktionen und zeigen, dass dein Körper loslässt und beginnt, sich zu entspannen.
Wenn du Qigong regelmäßig anwendest, lösen sich die Blockaden in deinem Körper nach und nach auf und Beschwerden verschwinden.
Die Übungen des Qigong werden sehr langsam ausgeführt. Es werden andere – tief innenliegende – Muskelgruppen angesprochen als beim Krafttraining. Auch ein Leistungssportler kann hier an seine Grenzen stoßen.
Geht es nach der chinesischen Medizin ist das alleinige Training der äußeren Muskulatur nicht gerade zuträglich. Die chinesischen Bewegungsformen trainieren stattdessen das Innere. Sie bewegen das Qi – deine Lebensenergie -, stärken deine Knochen und tiefliegende Muskeln.
Viel wichtiger als eine starke äußere Muskulatur ist es, ein starkes Inneres zu haben, um diese Muskulatur auch tragen zu können.
Zwei Charaktereigenschaften sind für das Üben von Qigong wichtig: Geduld und Gelassenheit.
Es gibt verschiedene Formen und Übungen des Qigong. Du kannst eine einzige Übung über Jahre hinweg perfektionieren.
Im Sinne der Gesundheit solltest du für jedes Organ eine entsprechende Übung machen. Außerdem eine Übung für das Yin und eine für das Yang. So gleichst du deinen gesamten Organismus aus.
3. Taiji
Taiji – auch Schattenboxen genannt – ist eine Kampfkunst, die aus China kommt. Es besteht aus sanften, fließenden Bewegungen.
Taiji ist auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung zu Qigong und vertieft die Praxis und auch die Wirkung noch mehr. Ich bin aber der Meinung, dass man zuerst die Grundhaltung des Qigong beherrschen sollte, bevor man sich an diese Form der Bewegung wagt.
Da hier Arme und Beine gleichzeitig zum Einsatz kommen, kann es schnell passieren, dass man aus der Haltung gerät. Deshalb ist es gut, wenn du das richtige und entspannte Stehen, das du im Qigong lernst, schon perfekt umsetzen kannst.
Die Kampfkunst Taiji eignet sich – wie Qigong – besonders gut für die Gesunderhaltung deines Körpers. Vorhandene Beschwerden können ausgeglichen werden. Körper, Geist und Seele werde durch diese Bewegungsform angesprochen.
Durch Taiji wird die Lebensenergie zum Fließen gebracht. Blockaden können gelöst werden, der Körper wird durchgängig gemacht.
Auch hier gibt es bestimmte Übungen, die die verschiedenen Organe ansprechen.
4. Yoga
Yoga ist ein aus Indien stammendes System. Durch die Dehn-, Kräftigungs- und Atemübungen werden aber ebenfalls Körper, Geist und Seele angesprochen.
Die Wirkungsweise kann mit den chinesischen Methoden verglichen werden.
Es gibt eine Vielzahl an Yoga-Formen. Hier kann es anfangs schwer sein, diejenige zu finden, die am besten zu einem passt.
Manchmal ist es auch stimmungsabhängig. Mal kann man Lust auf eine sanfte Yogastunde haben, dann kann es wieder aktiver und fordernder sein.
Egal für welche Form von Yoga du dich auch entscheiden magst, wichtig ist die Regelmäßigkeit deiner Praxis. Das gilt übrigens auch für alle anderen Bewegungsarten, die ich dir hier vorgestellt habe.
Probiere aus und experimentiere
Probiere die verschiedensten Richtungen, die du in diesem Artikel kennen gelernt hast, einfach einmal aus. Schau’ was dir am besten entspricht. Du sollst schon Freude an dem Praktizieren haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du eine Bewegungsart findest, die dir Spaß macht.
Wenn du dich entschieden hast – es kann natürlich auch sein, dass du alle vier Bewegungsarten abwechselnd machen möchtest -, dann baue die Übungen in deinen Alltag ein und lasse sie zu deiner täglichen Routine werden.
In meinem Buch „Das Pudelwohl Konzept – Fühl‘ dich jeden Tag fit, vital und energiegeladen“* findest du übrigens alle Übungen aus dem 8 Brokate QiGong und Meridiandehnungsübungen.