Bauchgefühl vertrauen: So habe ich es geschafft und Tipps für dich

Hast du schon einmal etwas getan, bei dem du ein total schlechtes Gefühl hattest – also gegen dein Bauchgefühl gehandelt hast – und hast deine Entscheidung danach bitter bereut?

Mir ist das schon einige Male passiert.

Ein Ereignis das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war mein Motorradunfall.

Es war Sommer, die Sonne strahlte und ein Freund und ich wollten einen Ausflug auf die alte Donau machen. Er holte mich mit seinem Motorrad ab.

Wir verbrachten einen wirklich schönen Tag am Wasser, gingen spazieren, etwas trinken und setzten uns an den Rand der Donau, um das Wasser ein bisschen zu beobachten.

Als es Zeit war zu gehen, fragte mich mein Begleiter, ob wir nicht noch eine Runde mit dem Motorrad drehen wollten.

Ich hatte ein ungutes Gefühl

Deshalb schlug ich ihm vor, lieber noch eine Runde spazieren zu gehen. Ich musste sowieso bald zuhause sein, da ich noch einen Termin hatte.

Trotz meines schlechten Gefühls ließ ich mich zu einer Fahrt überreden. Auf unserem Weg kamen wir beim Friedhof vorbei, auf dem sich das Grab meines Opas befindet. Obwohl absolut keine Gefahr zu sehen war und mein Freund wirklich ein vorsichtiger Fahrer ist, bat ich meinen Opa im Stillem „Bitte, pass auf uns auf.“

ICH BEACHTETE MEIN BAUCHGEFÜHL NICHT WEITER

Wir drehten also unsere Runde und alles war gut.

Bis wir umkehrten.

Plötzlich sah ich ein Auto aus einer Ausfahrt kommen. Die Sicht der Fahrerin war durch einen Kleinbus versperrt und ich dachte nur bei mir „Das kann nicht gut gehen. Das geht sich nicht mehr aus.“

Mein Freund bremste.

Das nächste an das ich mich erinnern kann, war, dass ich am Boden lag, mit einem Bein ums Motorrad gewickelt. Mir war schwindelig. Ich wusste nicht, was passiert war.

Vom ersten Schock erholt, saßen wir am Straßenrand und wurden von den Erstrettern in Empfang genommen und ins nächste Krankenhaus gebracht.

Gott sei Dank haben wir den Unfall überlebt. Es hätte nämlich viel schlimmer ausgehen können.

Mein Freund hatte einen gebrochenen Fuß und eine Gehirnerschütterung. Ich kam mit Prellungen an der linken Körperseite und ebenfalls einer Gehirnerschütterung davon.

Seither bin ich nie wieder auf ein Motorrad gestiegen.

Natürlich habe ich die Tage danach ausgiebig über diesen Vorfall nachgedacht. Mir wurde bewusst, dass ich auf mein Bauchgefühl hätte vertrauen sollten. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass diese Fahrt nicht gut ausgehen würde.

WESHALB DU DEINEN INSTINKTEN – UND DEINEM BAUCHGEFÜHL – UNBEDINGT VERTRAUEN SOLLTEST

Bauchgefühl
silviarita / Pixabay

Ich kann dir nicht sagen, weshalb dieses Gefühl hoch kommt und so extrem präsent war. Aber ich kann dir sagen, dass es wirklich wichtig ist, seinem Bauchgefühl, seinen Instinkten zu vertrauen.

Mein Motorradunfall ist ein extremes Beispiel dafür.

Deine Intuition sagt dir in allem, was richtig für dich wäre.

Ein harmloseres Beispiel ist die richtige Ernährung.

Wenn es dich oft nach Süßen gelüstet, dann will dir dein Körper sagen, dass deine Mitte schwach ist und du dich bitte um sie kümmern sollst.

Er verlangt in diesem Moment nicht nach Zucker. Das ist eine absolute Missinterpretation. Wenn schon, dann verlangt er nach süßen Nahrungsmitteln, wozu zum Beispiel auch Rindfleisch gehört.

Hast du oft Verlangen nach Süßem, kann es aber auch sein, dass dir die Süße im Leben fehlt.

Sehnst du dich nach Liebe? Nach Zuneigung? Genießt du dein Leben in vollen Zügen?

Wenn du genau hinhörst und hören willst, was dein Körper dir zu sagen hat, dann weißt du intuitiv, dass Zucker nicht die richtige Lösung ist. Aber es ist oft angenehmer, sich einfach mit etwas Süßem vollzustopfen, als sich den wahren Grund anzusehen.

Sich den Grund dahinter anzusehen, ist nicht immer angenehm. Aber es bringt dich sicher weiter als unkontrollierter Zuckerkonsum.

Die Ernährung ist nur ein Beispiel von vielen. Du kannst es auf jeden Bereich deines Lebens umlegen.

Natürlich muss man erst lernen, auf sein Bauchgefühl zu hören. Viele müssen erst einmal lernen, ihr Bauchgefühl überhaupt wahrzunehmen bevor sie dazu übergehen können, ihm auch zu vertrauen.

SO SPÜRST DU ES WIEDER – DAS BAUCHGEFÜHL

Um dein Bauchgefühl wieder wahrzunehmen, ist es wichtig, dich ein wenig zu beobachten und auf dich selbst zu hören, dir selbst zu vertrauen.

Steige hin und wieder aus der Hektik und dem Stress des Alltags aus und nimm dir gezielt Zeit für dich selbst. Meditiere und spüre in dich hinein. Mache Entspannungsübungen, um überhaupt wieder loslassen und dich selbst entstressen zu können.

Sei achtsam!

Wenn es dich nach etwas Süßem gelüstet – um auf das Ernährungsbeispiel zurück zu kommen -, dann spüre erst einmal in dich hinein. Will ich gerade wirklich etwas Süßes essen, oder fühle ich mich einfach gerade nur einsam, gestresst oder ist mir schlicht langweilig?

Wenn du vor Entscheidungen stehst und nicht weißt, was du tun sollst, kannst du den Armlängentest zur Hilfe nehmen. Wendest du ihn regelmäßig an, wirst du dir sicherer und lernst, dir selbst wieder mehr zu vertrauen.

Deine Intuition stärkst du auch, indem du deine Mitte stärkst. Wenn du wahrhaftig in deiner Mitte ruhst, dann weißt du ganz genau, was gut für dich ist und was nicht. Deine Mitte stärkst du mit einer gesunden Ernährung, der richtigen Bewegung und ausreichend Entspannung.

DU MUSST ES ABER AUCH UMSETZEN

Wenn du dein Bauchgefühl, deine Intuition, wahrnimmst, darfst du aber nicht den gleichen Fehler machen wie ich vor meinem Motorradunfall. Nimm dich selbst ernst und vor allem wichtig genug, um zu deiner Meinung zu stehen.

Wenn dir irgendetwas ein ungutes Gefühl bereitet, dann lass es sein. Egal, was andere dann von dir denken könnten.

Verwechsle das aber bitte nicht damit, deinen Ängsten nachzugeben. Es ist ein Unterschied, ob du eine wirklich schlechte Vorahnung hast und dir dein Bauchgefühlt sagt, dass du irgendetwas nicht tun solltest, oder, ob du dich aus Angst davor drückst.

Du darfst schon über deine Schatten springen und dich deinen Ängsten stellen.

In Bezug auf die Ernährung, musst du natürlich auch ausreichend Willenskraft mitbringen, um dem Zucker zu widerstehen, auch wenn du den Grund für das Verlangen danach kennst.

Wie das geht, und wie du dich gesund ernährst und deine Mitte mit Ernährung, Bewegung und Entspannung stärken kannst, erfährst du in meinem Buch „Das Pudelwohl Konzept – Fühl‘ dich jeden Tag fit, vital und energiegeladen“*.

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