Die Sache mit neuen Gewohnheiten – Oder: Als Phi ihr Gedächtnis verlor und eine neue Gewohnheit entwickelte

Ich möchte dir heute erzählen, wie du eine neue Gewohnheit in dein Leben integrieren kannst.

Und zwar ganz leicht und ohne großen Aufwand.

“Erzähl ihr die Geschichte von Phi und dem Kokosnussfall!”

Oh, einen Moment bitte…

Was meinst du, Suki?

“Na, du weißt schon. Als Phi ihr Gedächtnis verloren hat und dadurch aktiver wurde.”

Ah, ich weiß schon. Danke, Suki.

Liebe Leserin, ich bitte um Entschuldigung.

Aber Suki hat mich soeben auf eine gute Idee gebracht.

Anstatt dir in einer langweiligen Liste aufzuzählen, was du zu tun hast, um eine neue Gewohnheit zu etablieren, will ich dir erzählen, wie Phi, das Faultier, es geschafft hat, mehr Aktivität in ihr Leben zu bringen.

Danach kommt dann natürlich auch noch die Liste mit den Dingen, die du selbst dafür tun kannst.

Sofern du die dann überhaupt noch brauchst.

ALS PHI IHR GEDÄCHTNIS VERLOR UND EINE NEUE GEWOHNHEIT ENTWICKELTE

Eines Tages verlor Phi ihr Gedächtnis als ihr eine Kokosnuss auf den Kopf fiel.

Wie du weißt, war es um ihre Aktivitäten auch davor schon nicht sonderlich gut bestellt.

Sie ist nunmal ein Faultier durch und durch.

Da sie sich nun an gar nichts mehr erinnern konnte, versuchten Suki und Pippa sie ein kleines bisschen zu überlisten und ihr neue, gute Gewohnheiten – mit ein bisschen mehr Aktivität als früher – beizubringen.

Du musst wissen, das Gute an einem Gedächtnisverlust ist, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst. Im Falle von Phi noch nicht einmal daran, dass du gerne nichts tust.

Sie ahnte es zwar, aber wissen konnte sie es nicht so genau.

Deshalb ließ sie sich auch darauf ein, als ihre Freunde sie mit zu einer Wanderung nahmen. Jeden Tag auf’s Neue. Immer der gleiche Weg.

Zunächst gestaltete sich das Projekt ein bisschen mühsam. Immerhin waren Phis Muskeln nicht gerade ausgeprägt.

Aber nach und nach gewöhnte sich das Faultier daran und fand sogar Spaß an der Sache – nicht nur deshalb, weil Suki ihr jedes Mal nach der Wanderung einen Keks zusteckte.

Und auch, wenn sie immer wieder vergaß, dass sie gestern genau den gleichen Weg gegangen ist – ihr Gedächtnisverlust wirkte nämlich noch nach und Phi konnte sich ein paar Minuten später an nichts mehr erinnern, was gerade passiert war; das war jede Minute so -, so ging sie irgendwann von ganz alleine los.

Natürlich unter der Aufsicht von Suki und Pippa.

Die zwei wussten schließlich bis dahin noch nicht, dass Phi tatsächlich den ganzen Weg alleine gehen und sogar wieder gesund zurück finden konnte.

Aber so war es.

Phi ging zur gleichen Zeit, zu der sie sonst mit ihren Freunden unterwegs war, los. Ohne auch nur eine Ahnung zu haben, warum sie das tat.

Hättest du sie unterwegs getroffen und sie nach dem Weg zu ihr nach Hause gefragt, Phi hätte dir keine Antwort geben können.

Sie wusste es nicht.

Trotzdem ging sie von da an jeden Tag zur gleichen Zeit den gleichen Weg. Und fand sogar jeden Tag wieder nach Hause.

So ist das mit Gewohnheiten.

Sie passieren so automatisch nach einer Zeit, dass du nicht einmal dein Gedächtnis dafür brauchst, um dich daran zu erinnern, dass du da irgendetwas tun wolltest, oder auch nicht.

Wie du weißt, hat Phi ihr Gedächtnis wieder zurück. Die Auswirkungen des Kokosnussfalls dauerten nur ungefähr einen Monat lang an.

Lange genug, um ein bisschen mehr Aktivität und eine neue Gewohnheit in Phis Leben zu bringen. Natürlich nur zu ihrem Besten – das redeten ihre zwei Freunde sich zumindest ein.

SO KANNST AUCH DU EINE NEUE GEWOHNHEIT IN DEIN LEBEN BRINGEN – AUCH OHNE KOKOSNUSSFALL

Phi – oder besser gesagt ihre zwei Freunde – haben nicht wirklich viel tun müssen, um die neue Gewohnheit zu etablieren.

Im Grunde gibt es genau drei Schritte, die du befolgen kannst, wenn du auch ein bisschen mehr Aktivität – oder irgendetwas anderes – in dein Leben bringen möchtest.

1. FINDE DEN AUSLÖSER ODER KREIERE EINEN

Wenn du eine bestehende, negative Gewohnheit in eine positive Gewohnheit verwandeln willst, dann ist es als erstes deine Aufgabe, den Auslöser für die negative Gewohnheit zu finden.

Dafür ist es ganz gut, wenn du eine Art Gewohnheiten-Tagebuch schreibst.

Jedes Mal, wenn du der Gewohnheit, die du eliminieren willst, nachgehst, schaust du dir an, was kurz davor passiert ist.

Angenommen, du holst dir jeden Tag ein Stückchen Kuchen und möchtest das in Zukunft – deiner Figur zu Liebe – doch nicht mehr tun.

Dann beobachte doch einmal, was passiert, kurz bevor du dir das Stückchen Kuchen holst.

Welche Gedanken hast du?

Wie viel Uhr ist es?

Machst du irgendetwas bestimmtes?

Was auch immer es ist, da gibt es auf jeden Fall irgendetwas, das jedes Mal stattfindet, kurz bevor du dir ein Stückchen Kuchen holst – und sei es nur die gleiche Uhrzeit.

Wenn du eine neue Gewohnheit etablieren möchtest, gehst du im Grunde genauso vor. Aber anstatt nach dem Auslöser zu suchen, kreierst du ihn einfach für dich.

2. WIEDERHOLEN, WIEDERHOLEN, WIEDERHOLEN

Ja, Übung macht den Meister. Auch bei Gewohnheiten.

Suki und Pippa sind mit Phi auch jeden Tag, immer wieder aufs Neue, die gleiche Runde gegangen.

Die Meinungen, wie lange es dauert, eine neue Gewohnheit zu etablieren, gehen weit auseinander und reichen von 21 Tagen bis zu 90 Tagen.

Ich denke, du solltest deine neue Gewohnheit am besten einmal 30 Tage lang durchhalten.

Nunja…

Und dann weitere 30 Tage.

Und weitere 30 Tage.

Da du diese Gewohnheit sowieso zu einem Bestandteil deines Lebens machen möchtest, ist es ja eigentlich auch ganz egal, wie lange es dauert.

Aber nach 30 Tagen solltest du auf jeden Fall ein besseres Gefühl dabei haben und es automatischer machen als davor.

3. SUCHE NACH DER BELOHNUNG

Du wiederholst etwas nur dann immer wieder, wenn du auch eine Belohnung dafür bekommst. Egal, ob du dich daran erinnern kannst, oder nicht.

Im Falle von Phi war die offensichtliche Belohnung der Keks, den Suki ihr jedes Mal zugesteckt hat.

Aber die noch viel bessere Belohnung war das gute Gefühl, das Phi spürte, nachdem sie ihre Muskeln ein bisschen angestrengt hatte. Vor allem, als sie sich nicht mehr so abmühen musste beim bergauf gehen.

Was ist also deine Belohnung, wenn du deiner negativen Gewohnheit nachgehst?

Irgendwas ist da.

Ganz bestimmt.

Beim Stückchen Kuchen kann es zum Beispiel die kurzweilige Ablenkung sein.

Oder der Zuckerschub.

Benutze am besten auch hier dein Gewohnheiten-Tagebuch, um der Belohnung auf die Spur zu kommen.

Willst du eine neue Gewohnheit etablieren, dann suche dir etwas, das dich nach getaner Arbeit – oder eben nach der ausgeführten baldigen Gewohnheit – so richtig schön belohnt.

Das hilft dir ganz bestimmt, dran zu bleiben.

DREI SCHRITTE

Drei Schritte.

Einen Auslöser finden oder kreieren, immer wieder wiederholen und eine Belohnung suchen.

Das ist gar nicht so schwer.

Wenn selbst Phi ihre Faulheit ein bisschen überwinden kann…

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